Was uns gerade bewegt

Einsamkeit – ein unabänderliches Los?

„Viele Menschen in Nordrhein-Westfalen leiden unter Einsamkeit, einem Phänomen, das alle Generationen und Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen betrifft. Die Folgen von Einsamkeit sind vielfältig, von Depressionen bis hin zu Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Schäden. Hier finden Sie umfangreiche Informationen zum Thema, zu wissenschaftlichen Definitionen und zum Fünf-Säulen-Modell, mit dem sich die Landesregierung der Einsamkeit in Nordrhein-Westfalen entgegenstellt.“

Dies ist zu lesen auf der Startseite des Landes NRW zum Thema Einsamkeit. Weiter geht’s unter dem Rubrum „Initiativen und Angebote gegen Einsamkeit“:
„Hier finden Sie eine Übersicht zu verschiedenen Angeboten und Initiativen in Nordrhein-Westfalen. Damit haben Sie eine Anlaufstelle auch in Ihrer Nähe.“

Es folgt eine Karte des Landes NRW, dann ein Suchfeld, in das Heimatort oder Postleitzahl eingegeben werden kann, um lokale Angebote zu suchen. Ich gebe die Alfterer Postleitzahl 53347 ein und lese:
„Leider keine Treffer. Gesamtanzahl der Einträge: 0.“

Es gibt in Alfter viele einsame Menschen. Oft sind sie verwitwet, nach jahrzehntelanger Lebenspartnerschaft plötzlich allein. Vor einiger Zeit sprach ich mit einer alleinstehenden alten Dame, die von einer schönen kleinen Wohnung in der Alfterer Knipsgasse in ein Seniorenheim umgezogen war. Sie hatte es keinen Augenblick bereut, denn: „Endlich bin ich nicht mehr so allein. Hier habe ich immer Gesellschaft, wenn mir danach ist.“



Was bieten wir unseren „Alten“, um Einsamkeit zu verhindern oder wenigstens ein wenig zu mildern? Es sind pro Jahr knapp 20 Senioren-Nachmittage (davon 2 Ausflüge), ein Besuch zum Geburtstag und einer zu Weihnachten – sofern man 85 Jahre alt oder älter ist. Es sind also rund 22 Tage im Jahr, an denen wir als Sozial- und Caritasgruppe (SCG) etwas für unsere Seniorinnen und Senioren tun können. Bleiben 343 Tage…

Auch die Gemeinschaft katholischer Frauen (GKF) stattet unseren Seniorinnen Geburtstagsbesuche ab, der St. Josefs-Verein kümmert sich in aller Stille um Menschen in unserer Gemeinde, die Hilfe benötigen. Die Zeitschenker betreuen in Einzelfällen junge und alte Menschen auch sehr engmaschig, also mit erhöhtem Zeitaufwand. Die Soziallotsen sind vor allem für Alfterer da, die sich in einer schwierigen sozialen Lage befinden und Rat suchen.

Ganz schön viel also, was wir ehrenamtlich so auf die Beine stellen.
Und doch reicht das alles nicht aus. Unsere Möglichkeiten sind beschränkt – nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch, weil wir aus gesundheitlichen, beruflichen oder anderen persönlichen Gründen nicht mehr leisten können.

Am 1. August haben Soziallotsen und SCG daher begonnen, die ehrenamtlichen Aktivitäten (zunächst) im Bereich der kath. Kirchengemeinde St. Matthäus zu vernetzen. Ziel ist es, voneinander mehr zu erfahren, sich gegenseitig zu unterstützen, wo es möglich ist, miteinander zu arbeiten, anstatt nebeneinander her. Auf diese Weise kann Einsamkeit auch besser aufgespürt werden.

Denn Einsamkeit führt häufig in eine Depression, und Menschen, die von einer Depression betroffen sind, ziehen sich von allen Sozialkontakten zurück – ein Teufelskreis.

In Kürze werden Gespräche mit der GKF, dem St.-Josefs-Verein und den Zeitschenkern stattfinden, weitere werden folgen.


Dies ist auch ein Appell zur ehrenamtlichen Mitarbeit! Helft uns, Einsamkeit zurück zu drängen! Und wenn es nur eine gute Idee, ein Tipp, ein Kontakt ist – Eure Hilfe ist wichtig!

"Seniorenwohnung dringend gesucht"

Die Sozial- und Caritasgruppe St. Matthäus sucht für eine 84jährige, rüstige Seniorin eine nette 2-Zimmer-Wohnung mit Küche, Bad und Terrasse/Balkon in Alfter (Alfter-Ort).

Die Wohnung sollte idealerweise barrierefrei sein.

Angebote oder Hinweise werden erbeten per E-Mail an info@scg-sozial-und-caritasgruppe-alfter.com , per Messenger oder per Telefon unter 02222 / 2271. Bitte teilen Sie diesen Aufruf, um ihn bestmöglich zu verbreiten - vielen Dank!